25. Juli 2006

Und der Ball rollt wieder...

MEXICO CITY (Mexiko)
Nach ein paar Tagen Pause also mal wieder ein paar Informationen. Bin mittlerweile in der Hauptstadt Mexikos und damit in der groessten Stadt der Welt angekommen. Offiziell wohnen hier 22 Millionen Einwohner, geschaetzt werden aber mit den ganzen nicht gelisteten Menschen hier bis zu insgesamt 30 Millionen. Das ist in etwa 60 mal soviel, wie in Nuernberg wohnen. Oder anders: Ueber ein Drittel der gesamten Deutschen Bevoelkerung in nur einer Stadt. Dank dem guten U-Bahnsystem hier kommt man aber ganz gut zurecht. Fussball gabs nun endlich auch, aber alles mal der Reihe nach!
Nach drei Tagen in Palenque ging es mit dem Bus weiter nach San Cristobal. Hierfuer fand man beim Anbieter AEXA die billigste Moeglickeit. Fuer 75 pesos (ca 5,50 Euro) war man dabei, der grosse Busanbieter ADO wollte hingegen 166 pesos. Das ist in Mexico eh so eine Sache. Um die guenstigste Moeglichkeit herauszufinden bleibt einem nichts anderes uebrig als alle vorhandenen Busanbieter einzelln abzuklappern. Waehrend man die grossen aber auch die teuersten Anbieter wie ADO und UNO immer an den Busbahnhoefen findet, fahren die kleinen Unternehmen meist in irgendwelcher Seitenstrassen ab, die es dann erst einmal zu finden gilt. Einen Informationsdienst ueber meherer, geschweige denn alle Unternehmen mit deren Abfahrtszeiten und Preisen gibt es leider nicht. Also heisst es immer laufen, laufen, laufen.
San Cristobal de Las Casas ist eine im Zentralgebierge gelegene 120.000-Einwohnerstadt und liegt wie eine grosse Lichtung in den Urwaeldern der Berge von Chiapas (so nennt sich die dortige Region). Die Stadt hieß ursprünglich nur San Cristóbal; die Ergänzung de las Casas wurde später angefügt, um an Batrolomé de Las Casas zu erinnern, einen spanischen Dominikanermönch, der als Bischof von Chiapas in der Kolonialzeit für die Rechte der indianischen Bevölkerung eintrat. Die Stadt selbst liegt auf 2100m ueber NN und ist damit deutlich kuehler als die bisher bereisten Regionen. Die Tagesdurchschnittstemperatur pendelte sich die Tage so auf 18-20 Grad ein, wobei es Nachts allerdings Gott sei Dank nicht wirklich kuehler wird. Dafuer gab es Regen am laufendem Band. Die drei Tage in San Cristobal war es keine zehn Minuten am Stueck trocken. Dementsprechend wenig unternahm ich dann auch dort. Die Stadt wurde expeziert und allen voran die oertlichen Restaurants und Bars, eine Exkursion in die umliegenden Waldregionen oder zu einem der beiden grossen Fluesse in der Gegend fiel im warsten Sinne des Wortes ins Wasser. So war ich auch nicht wirklich boese, dieses Region des Trauerwetters zu verlassen und mich auf den langen Weg in die Hauptstadt zu begeben. Und hier beginnt dann auch der erste Spielbericht:

Sonntag, 23. Juli 2006 - 12:00
Deportivo Toluca FC - Club de Fútbol Pachuca 1:0 (1:0)
Champion de Championés - Hinspiel
Estadio Nemesio Diez / Toluca (MEX) 10.000 Z. (100)
Eigentlich wollte ich ja schon am Freitag von San Cristobal de Las Casas gen Ciudad de Mexico aufbrechen, doch waere hier die guenstigste Moeglichkeit bei 740 pesos (ca. 55 Euro) gelegen. Die guenstigen Busunternehmen, die man entlang des Highway 199 (auch als Panamerika-Strasse bekannt) am Stadtrand von San Cristobal findet, fuhren alle erst am Samstag wieder in die Hauptstadt. Dafuer fand man beim Busunternehmen "Maya" ein unschlagbares Angebot fuer 350 pesos (ca 25 Euro) fuer die 16stuendige Busreise. Losgehen sollte es am Samtag dann um 14 Uhr, folglich waere man am Sonntag um sechs Uhr morgens in Mexico City von wo aus es noch einmal 65km bis Toluca sind, dem Ort meines ersten Fussballspiels dieser Tour. Bei einkalkulierten 60 Minuten fuer Mexico City nach Toluca und einer weiteren Stunde fuer das finden der gebuchten Herberge und des Abfahrtsortes nach Toluca bleiben einem summasumorum noch 4 Stunden Reserve. Ob das klappt? Man haette es nie herausbekommen, wenn man es nicht ausprobiert haette. Und so wurde der Geldbeutel geschohnt und die Nerven strapaziert und sich letztendlich fuer die Billigvariante entschieden.
Samstag Nachmittag um 14 Uhr stand ich also am Busabfahrtsplatz (stinknormaler Kiesparkplatz) und staunte nicht schlecht ueber das zur Verfuegung gestellte Fahrzeug. Ein DINA-Bus Baujahr 1969!!! Naja, wenigstens keine Erkaeltung durch Klimaanlage. Um 15 Uhr gings dann endlich los (und die erste von viert Sunden war dahin). Im wie gewoehnlkich ueberfuellten Bus hatte ich wenigstens einen Sitzplatz und so lief alles wie am Schnuerchen - zumindest die ersten 8 Stunden. Aufgeweckt wurde man von einem derben Knall gefolgt von einem dahinschlingernden Bus und unheilvollen dumpfen Geraeuschen von unterhalb des Busses. Der Busfahrer behielt aber die Kontrolle ueber sein Fahrzeug (die Frage ist, wer von beiden wohl aelter war) und schliesslich blieben wir am Strassenrand liegen. Was war passiert? Der Fahrer musste wohl eines der grossen Schlagloecher ubersehen und vollstoff reingerasselt sein. Dem nun nach rechts abhangenden Bus und des in den Radkasten eingedrueckten rechten Vorderreifen zufolge musste sich dabei wohl die Achse verbogen haben, auch wenn dem Reifen selbst nicht passiert war.
Da standen wir also Irgendwo in der Mexikanischen Pampa mitten in der Nacht und kamen keinen Meter mehr vorwaerts und rueckwaerts. Und waehrend ich da so die naechsten Stunden mit all den wenig beunruhigten mexikanischen Mitfahrern auf der Leitplanke sass, begann auch die letzte Hoffnung, das Spiel zwischen Toluca und Pachuca noch zu erreichen, zu schwinden. Die erste halbe Stunde passierte garnichts, dann endlich hielt ein anderer Bus und brachte unsere Besatzung in den Besitz von Wagenheber und ein paar simplen Werkzeugen (nichts von alledem hatte man selbst mit an Bord). Die zwei Busfahrer machten sich sogleich auch direkt zu schaffen und verbrachten die naechsten vollen drei Stunden unter dem Bus liegend und schraubeten und haemmerten wie die Weltmeister. Der Sinn dessen blieb mir aber schleierhaft. Wie sollte man bitte mit fuenf verschiedenen Standartwerkzeugen und ohne jedliche Ersatzteile im Licht einer winzigen Taschenlampe einen solchen Schaden reperieren? Doch irgendwann kamen die Jungs unter dem Bus hervorgekrabbelt, liesen eben diesen wieder vom Wagenheber herunter und teilten der warteten Busbesatzung nur ein trockenes "Vamos" mit. "Weiter gehts"??? Das kann doch nicht sein. Und tatsaechlich. Als alle im Bus sassen, ging es tatsaechlich so weiter, als waere nie was gewesen. Wie um alles in der Welt es den zwei Busfahrern moeglich war, den Bus wieder fahrtuechtig zu machen, wird mir fuer immer verborgen bleiben - meinen tiefsten Dank hatten sie auf jeden Fall sicher.
In diesem Wechselbad der Gefuehle keimte nun wieder erneute Hoffnung, doch war jetzt jedliche Reserve dahin und wir schliesslich laengst noch nicht da. Doch ein paar Stunden und drei weitere unfreiwillige aber kurze Stopps spaeter (nur bei einem habe ich die Ursache direkt mitbekommen - wir hatten bei voller Fahrt eine der Klappen hinten am Bus verloren, die erst wieder eingesammelt werden musste) war unser 37Jahre altes Vehikel tatsaechlich irgendwo in Mexico Stadt. Irgendwo wohl gemerkt, an keinem der vier grossen Busterminals und auch sonst konnte mir keiner so recht sagen, wo genau wir uns wohl befinden. In irgendeiner Seitenstrasse halt. Naja, zeit blieb sowieso nicht, also rein ins naechste Taxi (es gibt in Mexico City mehrere Arten von Taxis. Die billigste Moeglichkeit geben die gruenweissen VW-Kaefer-Taxis her, von denen es in der ganzen Stadt 40.000 Stueck gibt - ein Traum fuer jeden Kaeferfan. Danach kommen die gruensilbernen Taxis anderer Automarken, dann die rotweissen und als teuerste die gelbweissen, die meistens nur zum Flughafentransfer genutzt werden). Klar, das ich mich mit meinen 17kg schweren, staendigen Begleiter in einen Kaefer zwaengte. Es war schon nach neun Uhr, also war klar, das jetzt erstmal Taxifahren angesagt war. Also erst zum Terminal Nord um die Lage des gebuchten Billighostels zu checken, dann mit dem naechsten Taxi zu eben diesen, schnell das Gepaeck abgeladen und wiederum mit einem Taxi zum Terminal Poiente, von welchem aus die Busse nach Toluca fahren. Jedesmal musste man harte Verhandlungen fuehren um nicht ueber den Tisch gezogen zu werden. Zwar verfuegen die Taxen ueber Taxometer, diese sind aber eben auch nur irgendwelche LED-Anzeigen und kein Mensch kann nachvollziehen, wie da was angezeigt wird, also sind Fixpreise ein klares muss, die Verhandlungen aber nervig. Vom Stadtzentrum zum Busterminal P. verlangte man anfangs unverschaemte 150 und einigte sich letztenendes auf 60 pesos - haette den Preis sicher noch druecken koennen aber die Zeit rann mir durch die Finger. Vom Terminal aus ging es dann um 10:25 Uhr fuer 34 pesos auf die einstuendige Reise ins Gebierge. (Abfahrt zwischen 5h und 23h alle 5 Minuten!). Um 11:20 durfte man an irgendeiner Kreuzung in Toluca vorzeitig den Bus verlassen (laut Busfahrer die naeherste moeglichkeit zum Stadion) und war gleich wieder auf ein Taxi angewiesen (zu Fuss etwa 45 Minuten bei gutem Tempo). Fuer 25 pesos fuers Taxi und Eintrittspreisen zwischen 60 und 200 pesos war man dann exakt 15 Minuten vor Anfpfiff im Stadion. Das muss man bei einer insgesamt 22 Stuendigen Reise erst mal so genau hinbekommen. Um 12 Uhr war dann peunktlich Anpfiff und die Steine fielen nur so von meinem Herz.
Im Estadio Nemesio Diez befanden sich dann allerdings nur entaeuschende 10.000 Zuschauer, was wohl an Anstosszeit wie liveuebertragung lag. Das Spiel ansich war ja nicht das schlechteste. Fuer diejenigen, die nicht mit dem Clausura/Apertura-Spielsystem vertraut sind: In einem Jahr werden zwei Saison ausgespielt die Apertura (1. Runde) und Clausura (2. Runde) genannt werden. Nach der Apertura starten alle Vereine wieder bei Null, es gibt allerdings keine Auf und Absteiger. Diese stehen dann erst nach ende der Clausura fest, wenn beide Endtabellen zusammengezesetzt werden. Sollte der Meister der Apertura ein anderer sein als in der Clausura, so wird am ende der beiden Runden in Hin- und Rueckspiel noch der Champion de Championes ausgespielt, sozusagen also dann der wirkliche Meister des Jahres. Exakt um ein solches Spiel handelte es sich bei dem heutigen. So gewann Toluca die Apertura, waehrend Pachuca die Clausura fuer sich entscheiden konnte. Dementsprechend hatte ich eigentlich mit einer groesseren Zuschauerresonanz gerechnet.
Auf der Heimseite geben zwei verschiedene Stimmungsbloecke mit jeweils etwa 200 Mann den Ton an. Waehrend sich die jungere Generation der Supporter im unterrang der Hintertortribuene in eine Ecke druecken, verteilen sich die anderen im Oberrang selbiger Tribuene. Aus Pachuca waren immerhin etwa 100 Mitgereiste anwesend, wobei sich davon etwa die Haelfte auch am Support beteiligte. Nach dem 1:0 fuer die Hausherren in der 17. Minute verstummten diese aber zusehens, waehrend die Rojas eine von nun an bis zum Schluss andauernde Oberkoerperfreiaktion lieferten. Immerwieder gab es ein wenig Nebel und die ein oder andere Bengale dort, wie auch zum Intro schon.
GI: Toluca liegt auf 2660m ueber NN und ist damit die Hoechstgelegenste Stadt Mexicos. Also ist auch das Stadion das hoechstgelegenste im Lande und auch das hoechste von mir je besuchte Stadion. Wenn das zum Jubilaeum zum 300. Ground nichts ist... Das reine Fussballstadion verfuegt ueber vier zusammenhaengende Tribuenen, wobei beide Langsseiten und eine Hintertortribuene ueberdacht und mit ueberwiegend roten Sitzschalen ausgestattet ist. Die andere Hintertortribuene und Heimat der Heimfans ist nicht ueberdacht und verfuegt nur ueber Betonstufen, ist aber ebenfalls in Ober und Unterrang unterteilt. Ueber Flutlicht verfuegt das 30.000er-Stadion allerdings nicht, was Abendspiele unmoeglich macht.
Wesentlich gemuetlicher konnte die Rueckfahrt nach MexicoCity angetreten werden - uebergluecklich, es doch noch geschafft zu haben, wenn auch der restliche Reiseverlauf gerne ruhiger ablaufen darf.

19. Juli 2006

Affentheater in Palenque

PALENQUE (Mexiko)
Nachdem draussen gerade mal wieder das allabendliche Gewitter losbricht (Regenzeit halt, man kann sich echt fast die Uhr danach stellen), hab ich ein wenig Zeit, die heutigen Eindruecke zu schildern. Allen voran sollen natuerlich auch wieder Bilder sprechen.
Auf jeden Fall ging es heute morgen recht bald los und mit einem der Collectivos fuer 10 pesos (1euro=14pesos) zu den etwa 20 Minuten entfernten Ruinen. Sehr gross und super erhalten. Dazu super Natur runtherum (liegt mitten im Urwald). Die bisher beste Maya-Staette. Bis Mittag war es dann aber auch wieder genug mit Steine gucken und es ging zurueck nach Palenque. Dort eben noch n Mittagessen eingeschoben und auf die Suche nach ner guenstigen Moeglichkeit zu den Aqua-Azul-Wasserfaellen gemacht. Die Angebote der Reisebueros liegen alle zwischen 90 und 125 pesos, mir eindeutig zu teuer. Collectivos wollten erst 40-50, nach zwei Stunden hartnaekigen Suchen und Verhandeln hatte ich dann ein Collectivo fuer 20 pesos gefunden, das zumindest in die naeher der 50 km von Palenque entfernten Wasserfaelle faehrt. Im 9-Mann-Bus war ich Nummer 9 und so haette es eigentlich losgehen koennen, waere man in Mexiko nicht der festen Ueberzeugung, dass in so einen Bus auch ohne weiteres 17 Menschen passen. Nach etwa 20 Minuten waren diese dann auch gefunden und einmal mehr eingequetscht wie eine Sardiene ging es los. Die Kiste voller Menschen, das Dach voller Gepaeck war unser fahrbarer Untersatz weit ueber der Leistungsgrenze, sodass wir bei jeder kleinsten Steigung fast stehen blieben. Daher brauchten wir fuer 45 km auch sage und schreibe 2 Stunden (ergibt eine Reisedurchschnittsgeschwindigkeit von unglaublichen, schwindeleregenden 22,5 km/h!!!). An irgendeiner Kreuzung wurde ich dann also rausgeschmissen und auf ein Taxi verwiesen. Das wollte dann noch einmal zehn pesos um mich die letzten 5 km zu meinem Ziel zu bringen. Eintritt kostete dann nochmal 15 und auf der Rueckfahrt fand man mit aehnlichem Verhandlungsgeschick bald einen Transporter, der mich fuer 30 mit zuruecknahm, dafuer aber direkt vom Parkplatz, also ohne ein Taxi zu benoetigen. Alles in allem also 60 fuer die Fahrt + 15 Eintritt ergeben 75 pesos was ich im Touribuero nicht unter 125 bekommen haette. Warum auch Geld zum Fenster rausschmeissen.
Erwaehnenswert sei noch meine kleine Begegnung mit einer Horde Affen. Bei der Maya-Staette machte ich einen kleinen Abstecher in den tiefen Urwald und fand sobald die unten zu sehenden Jungs vor, die hochoben auf den teilweise ueber 50m hohen Urwaldbaeumen sassen. War garnicht so einfach, da ein gutes Foto hinzubekommen. Erwaehnen muss ich ja wohl kaum, dass es sich hier um wildlebende Tiere handelte. Kaum hatte ich mit dem unfreiwilligen Fotoshooting begonnen, fangen die Kerle an, ein riesen Theater abzuziehen. Ganz nach dem Motto "Wer kann lauter Bruellen", machten die ein Geschrei, dass der halbe Urwald bebte. Koennen ganzschon laut sein, solche Affen.
Erfahrungsgemaess muesste es in zehn Minuten wieder aufhoeren zu regnen, dann werd ich mir irgendwo ein Abendessen goennen. Also lassen wir doch einfach die Bilder sprechen:

Nette Panthouse-Wohnung in Palenque
zu vermieten. Ruhige Lage!
Und so sehen die Raeumlichkeiten von Innen aus
Ist schon beachtlich, wie weit die Mayas waren.
Wie eindeutig auf dem Bild zu sehen, verfuegten
diese schon vor uber 1500 Jahren uber Elektrizitaet.
Beim genauen hinsehen laesst sich erkennen, das der
Leuchtstoff von damals mit der Inschrift "OSRAM 80W"
versehen ist. Ueber die genaue Bedeutung dieser Schrift-
zeichen streiten sich die Archeologen allerdings noch.

Was ein Affenleben
Auf dem Ruecken liegend laesst sich der Kollege
die Tropensonne auf den Bauch scheinen. Den
Achselhaaren zu folge muss es sich bei diesem
Exemplar um ein maskulines Tier handeln.

Und jetzt alle...
wer wird Mexicos next Top-Brueller

Die Wasserfaelle von Aqua Azul
Wo das Aqua (Wasser) aber Azul (Blau) sein
soll, konnte nicht geklaert werden. Treffender
waere hier die Namensgebung "Aqua Schlammbraun"
oder "Aqua kacke-besch". Leider sind diese Bezeich-
nungen im spanischen Wortgebrauch nicht gelaeufig

Spazierengehen im Urwald
Eine Stunde Fussmarsch Flussaufwaerts,von
den Wasserfaellen entfernt, hat mandann auch
den hartnaeckigsten Touri abgeschuettelt.

Und weil die Nachfrage so gross war...
...eben noch einmal eine oertliche Schoenheit.

17. Juli 2006

Kultur pur

PALENQUE (Mexico)
Hola chicos y chicas,
So, also mal wieder n paar Zeilen von mir. Die letzten Tage wurden mit Kultur pur zugebracht, so wie es sich fuer einen anstaendigen Reisenden eben so gehoert. Am Samstag wurde zusammen mit dem Schweizer Marco und den aus Orlando kommenden Rob die Maya-Staette in Tulum besichtigt. Nun gut, was soll ich sagen? Fuer umgerechnet etwa 4 Euro darf man sich ein Haufen aufeinanderliegende deformierte Steine anschauen, die vor etwa 1500 Jahren wohl mal Gebaeude dargestellt haben. In einer halben Stunde hat man ansich alles gesehen. Das mit Abstand schoenste am Ganzen ist die im Besichtigungsgelaende gelegene Strandbucht (siehe Bild unten). Also lasst euch gesagt sein, die Badehose nicht zu vergessen, wenn ihr da mal hinkommt.
Am Abend sollte es dann fuer mich eigendlich nach Coba gehen. Um 18 Uhr sollte der Bus fahren, also war ich brav um 16 Uhr an der Busstation um mir ein Ticket zu sichern. Nach einer halben Stunde anstehen verwies mich der gute Mann hinterm Tresen dann aber auf spaeter. Tickets fuer diesen Bus wuerden erst eine viertel Stunde vor Abfahrt verkauft werden. Was auch immer das fuer eine Logik ergeben sollte stellte ich mich halt nach kurzem Spazierengehen wieder an und eine weitere halbe Stunde in der Schlange war ich punkt 17.43 Uhr wieder an der Reihe. Just in time. Doch wieder kein Ticket. "Mañana" (heisst "morgen" und ist eins der lieblingswoerter der Mexikaner) hiess es nur. Aber warum? Na Bus sei ausverkauft. Aha, ausverkauft bevor der eigentliche Ticketverkauf losgeht. Haette man sich da auch bei der Fifa um ein Ticket bewerben muessen oder wie laeuft das?
Naja aber so schnell geb ich ja nicht auf und nach weiteren 90 Minuten des Wartens kam dann irgendwann der Bus der um 18 Uhr haette abfahren sollen. Mich schoen mit angestellt und dem Busfahrer 50 pesos in die Hand gedruekt und so durft ich nicht nur mit, nein, ich hab sogar noch 25 pesos zurueckbekommen, womit die Fahrt damit noch billiger war als haette ich ganz normal am Ticketschalter gekauft. In diesem Vorgehen war ich aber weissgott nicht alleine und so stand ich am Ende ueber vier stunden ins tuereck gequetscht auf der Stange die als Gelenk fuer die Bustuer dient (dadurch auch jedesmal sportliche Einlagen wenn die Bustuer geoeffnet wurde). Ich hab mein Leben noch keinen so vollgestopften Bus gesehen, geschweige denn jemals als eine von etwa 200 Sardienen gedient. Aber Hauptsache voran kommt man und schliesslich kommt man sich in so nem Bus dann ja auch "naeher". Waehrend der Fahrt stand Angel mir gegenueber; ein Mexikanischer Student aus Tulum der unterwegs nach Piste war, wo seiner Aussage nach eine grosse Studentenparty steigen soll. Und: Warum komm ich denn nicht einfach mit. Na sowas lass ich mir doch nicht zweimal sagen und so zahlte ich ab Coba eben nochmal 20 pesos fuer die Weiterfahrt bis nach Valaloid. Von dort aus ging es mit einem Collectivo (das ist einer der Vans wo auf dem Fenster steht, wohin es gehen soll und der losfaehrt, sobald alle Plaetze belegt sind. Angenehme alternative, wenn wie zu diesem Zeitpunkt keine Busse mehr fahren.) bis in das Dschungeldorf Piste, nahe dem bekannten Chichen Itza (welches am naechsten Tag dann auch besichtigt wurde).
Angel besorgte mir dann auch sogleich ein Zimmer (kostete 120 pesos) und los konnte es gehen. Die Party war grandios. Open-Air-Disko mit ausschliesslich mexikanischen Studenten und Studentinen und einem Gringo (das war ich!). Und genau das sollte sich noch rechen. Irgendwann mitten in der Nacht drehte der DJ die Musik ab, die Scheinwerfer gingen an und der DJ muss wohl sowas gesagt haben, wie es gehe hier nicht weiter bis sich eine Chica (zu deutsch: Maedel) gefunden habe, die mir das Salsatanzen beibringen wuerde - und zwar vor versammelter Meute auf der Buehne. Na klasse. Gegenwehr war zwecklos und ehe ich mich versah, war ich auch schon auf die Buehne geschoben worden und auch ein paar chicas waren schnell gefunden und dann musste ich da eben - zur belustigung hunderter kleiner Mexikaner/-innen - durch. Wie gut, dass ich da nie wieder hinmuss ;-)
Am naechsten Tag wurde erstmal bis Mittag ausgeschlafen und nach Fruehstueck (siehe Bild unten) mit Angel hiess es auf Wiedersehen sagen. Vielen Dank fuer diese Eindruecke... Meiner einer machte sich dann mit dem Taxi (fuer 20 pesos - nach zaehen verhandlungen) zum Chichen Itza. Ist wirklich ganz interessant, zumal das Gelaende groesser und auch besser erhalten ist, wie das in Tulum. Nur hatte ich mir den grossen Haupttempel (Foto!) doch etwas groesser vorgestellt - so zumindest finde ich kommt er immer auf den ja ueberall verbreiteten Fotos rueber. Ach ja - Thema Fotos. Eine Woche zuvor war genau an dieser Stelle ein Fotoshooting fuer den naechsten Playboy-Kalender - ich komm aber auch zu allem zu spaet... Zu spaet wars auch, um auf eben diesen Tempel zu klettern und die Aussicht zu geniesen. Bis letztes Jahr konnte man das noch, allerdings kam es immer wieder zu Unfaellen, da die Stufen auf die 42 Meter keine zehn Zentimeter breit sind, dafuer aber um so steiler (man kann bzw. konnte nur mit Hilfe der Haende da hoch). Als letztes Jahr dann zwei Kanadische Reisende abstuerzten und ums Leben kamen wurde der Zutritt gesperrt. Naja, wer weiss fuer was es gut ist, dann schauen wir uns das Ding eben von unten an.
Nach ein paar Stunden wars dann aber auch wieder genug Kultur und es ging raus zum Parkplatz wo ich nach ein paar mal rumfragen den Abfahrtsort fuer den Bus nach Merida finden konnte. Drei Stunden spaeter und 52 pesos aermer war ich dann in eben dieser stadt um ein weiteres ticket fuer den naechsten Bus nach Palenque zu erstehen. Um 22 Uhr ging es dann los um neun Stunden spaeter im morgendlichen Palenque zu sein, die Nachtfahrt noch in den Knochen. Dementsprechend wird heute mal ein ruhiger Tag mit dem suessen Nichtstun eingelegt. Morgen moechte ich mir dann die hiesige Mayastaette ansehen und wenn moeglich auch einen der drei hier in der Naehe liegenden Wasserfaelle.
Abschliessend noch ein paar Worte zu eben diesen Palenque: Dank der Hoehe von fast 2000 Metern ist es hier nicht mehr ganz so heiss - zumindest laesst es sich im Schatten ganz gut aushalten. P. liegt etwa drei bis vier Busstunden nordoestlich von San Christobal de las Casas, der groessten Stadt des Bundesstaates Chiapas. Eben dieses Gebiet gilt als eines der aermsten in Mexico, was auch hier in Palenque zu spueren ist. Dementsprechend ist dafuer aber auch das Preisniveau. So wird heute fuer etwa vier Euro in einem Einzellzimmer uebernachtet. Mit eigendem Bad, wobei man klar zugeben muss, dass die bleibe nicht viel luxurioeser ist als die bisherigen, aber wen stoert es schon. Bei der Hitze braucht keiner Warmwasser, die Toilette funktionier auch einigermassen (mit Spuelung via Eimer und wasser aus der Regentonne im Hinterhof) und schleisslich verbringt man ja die meiste Zeit eh mit Schlafen.
Preisbeispiel 2 noch mein heutiges Mittagessen. Kotlette mit Reis und Salat sowie den ueblichen Tortillas und dreierlei verschiedener Saucen fuer umgerechnet ziemlich genau zwei Euro. So laesst sichs Leben.
Es folgen, wie ueblich, ein paar Bilder, zu deren groesserer darstellen, ebenfalls wie ueblich, ein klick auf das jeweils gewuenschte genuegt.
Muchos saludos y hasta la proxima

Bucht in Tulum

Das weltberuehmte Chichen Itza

Mexikanisches Fruehstueck im Dschungel
Ei mit Schinken, Bohnenpaste und Avokadomischmasch
aus irgendwas. Dazu frischgemachter Annannassaft und
Kaffee aus der Region. Im Korb unter der Serviette wie
immer und ueberall ueblich frische Tortillas)

Ameisen bei der Arbeit
Das Gruene sind Blaetter, die etwa 5mal so gross
sind wie die Ameisen und welche uber einen Kilometer
weit getragen werden. Unglaublich aber selbst gesehen.

Und zu guter letzt noch was fuers Auge
Muy bien chicas a la playa de Tulum

15. Juli 2006

On the road again

TULUM (Mexico)
Hola mal wieder. So, nach sechs Tagen rumhangen in Playa del Carmen gehts nun endlich weiter. Waehrend meine Reisebegleitung auf Zeit Kim wieder genesen ist (nach einer Nacht im Krankenhaus dank Salmonellen) und mit ihrer Freundin Kathrin weiter nach Isla Mujeres reist ging es fuer mich nach Tulum. Hier werden morgen n paar alte Steine begutachtet (Maya-Ausgrabungsstaetten) und dann geht es weiter nach Coba, wo selbiges auf dem Tagesprogramm steht. Von dort aus dann zum weltberuehmten Chichen-Itza-Tempel, dann duerfte das erst einmal genug Kultur gewesen sein. Geplant ist von Sonntag auf Montag dann weiter nach Palenque zu reisen (ok, doch schon wieder Maya-Tempel!) und dann weiter nach San Cristobal de Casas, was im Bundesstaat Chipas liegt. Ein paar Tage werd ich dort mich dann wohl von der 16stuendigen Busreise erholen um dann weitere 15 stunden gen Hauptstadt tingeln. In Mexico City will ich dann bis spaetestens 22. sein um am 23. das Champion-der-Champions-Spiel in Toluca (mexicos hoechst gelegenste Stadt auf 2660 Meter, etwa 60 km vor Ciudad de Mexico) mitzunehmen. Darueber aber mehr, wenn es soweit ist.
Gestern wurde endlich auch mal n bisschen wahre Kultur (Fussball!) betrieben, wenn auch weger der anhaltenden Sommerpause wiederum ohne Spiel. Das "Estadio Deportivo Mario Villanueva" des drittligisten Inter Playa del Carmen verfuegt uber zwei Steinstufen-Tribuenen auf beiden laengsseiten mit dem Schriftzug "INTER". Ganz nett anzusehen. Zwei Bilder gibts fuer die Stadion-Begeisterten natuerlich auch dazu. Fuer die normale Bevoelkerung zwei Bilddokumente aus Tulum, die Untertitel liefern wie immer noetige informationen. Um die Bilder in groesser betrachten zu koennen genuegt uebrigens ein Klick auf diese.
Gepennt wird in ner echt tollen Absteige (vorsicht ironie). Immerhin konnte ich den Preis fuer mein Zustellbett im Sechserzimmer auf umgerechnet knapp 6 Euro druecken. Dafuer gibts dann aber sowas wie ne Toilette im Zimmer nicht, da diese gerade (siehe Foto) umgebaut wird. Als Tuer zu dieser dient uebrigens nur n Vorhang und Warmwasserluxus gabs bisher eh noch nirgends. Naja, is ja nur fuer eine Nacht... Buenos noches!

Stadion von Inter Playa del Carmen - Part I

Stadion von Inter Playa del Carmen - Part II

Meine Luxussuit inklusive eigenem Handwerker
(man beachte die Toilette rechts mitten im Zimmer)


Strassenszene in Tulum
(ich frage mich woher die Pfuetze da herkommt!)

12. Juli 2006

Skorpion meets Skorpion

PLAYA DEL CARMEN (Mexico)
Das man auf hiesigen Breitengraden schon auch mal auf das ein oder andere bei uns in Deutschland eher seltener gesehene Getiert trifft, ist klar. So tummeln sich auf den Strassen die Eidechsen und im Badezimmer darf man auf Kakalakenjagd gehen. Was uns gestern auf dem abendlichen Rueckweg vom Tacoessen ueber den Weg geloffen ist, liess mich aber doch etwas erschaudern. So traf meiner einer als Sternzeichen Skorpion auf eben solch einen in Lebensgroesse. Keine 50cm vor uns kreuzte das Stacheltier unseren Weg auf dem Buergersteig. Nicht schlecht! So lang die Dinger sich nicht zum Ungeziefer im Badezimmer gesellen ja noch ganz in Ordnung. Nur "reinsteigen" sollte man vielleicht nicht unbedingt.
Der Tag heute stand allgemein nicht unter einem guten Stern. Waehrend meine EC-Karte unauffindbar ist und nach stundenlangen suchen in letzter Konsequenz gesperrt werden musste, was mich jetzt ohne Geldzufluss hier stehen laesst, kaempft Kim im Krankenhaus von Playa del Carmen im moment gegen boesartige Salmonellen. Tja, das Leben hier ist schon nicht allzu einfach. Hat ja aber auch nie wer behauptet.
Dementsprechend zerschlugen sich meine Plaene, nach Tulum zu fahren um mir die dortige Maya-Ausgrabungsstaette anzusehen. Aufgrund des Verlustes meiner EC-Karte muss ich sowieso noch etwa eine Woche hier verweilen und warten bis mir ein neues Exemplar hierher geschickt wurde. Hoffen wir, dass dies einigermasssen flott geschieht, schliesslich will ich ja so langsam auch mal weiter und etwas mehr sehen von Mexiko, als dieses Kaff hier (auch wenns hier ja ganz nett ist).
Zum Thema Fussball
Hier gibt es nun langsam annaehernd genauere Plaene. So ist bereits ein Spiel am 23.6. ins Auge gefasst. Grob anvisiert wird auch die U-21-Weltmeisterschaft-Qualifikationen Mittelamerikas, welche Anfang bis Mitte August in Guatemala und Honduras ausgetragen werden. Garnieren will ich das Programm dann mit dem ein oder anderen Champions-Cup-Match, der hiesigen ausgabe der Championsleague. Der genaue Spielplan zur Qualifikationsrunde laesst allerdings weiter auf sich warten. Ebenso warten lassen die Antworten der Varbaende auf sich. So hab ich vor nunmehr einer Woche alle Mittelamerikanischen Verbaende so wie einige Sportredaktionen nationaler Zeitungen angeschrieben, bisher aber nicht einmal nur eine Antwort bekommen. Vielleicht mañana, wie es recht gerne hier zu Lande heisst. Gemuetlichkeit wird eben gross geschrieben und steht weit ueber dem Fremdwort "Organisation".
Let see us some pictures
Na klar doch. Wie versprochen eine exzellente Auswahl tagesaktueller Fotografien lokaler Stillleben. Erklaerungen hierzu liefern wie immer die Unterzeilen. Wer auf Grossformat steht, dem sei ans Herz gelegt, das mit einem Klick auf das gewuenschte Bild sich dieses auch in Orginalgroesse in einem neuen Fenster betrachten laesst.
Soweit, sogut. Liebe Gruesse aus dem Land der Denque-Moskitos.

McDonalds-Laenderpunkt mit Strohdach

Open-Air-Poolbar in Playa del Carmen.

ohne Worte. Just enjoy!

Auf den Strassen Mexicos

10. Juli 2006

Viva la Mexico

PLAYA DEL CARMEN (Mexiko)
Zum kotzen! Hab grade 20 Minuten getippt um hier nen netten Eintrag zu machen und dann bricht die Verbindung ab und weg ist der tolle Post. Dementsprechend motiviert bin ich also, den ganzen Suelz noch mal zu schreiben. Also damit wohl eher im Schnellverfahren noch mal. Nehmts mir nicht uebel!
Was bisher geschah
Am Freitag durfte ich also endlich wieder die Insel verlassen und mit der Condor ging es erst mal wieder zurueck gen Muenchen. Fuer ganze 11 Stunden und 20 Minuten war man wieder in Deutschland. Die Zeit wurde eigendlich fast ausschliesslich genuzt um von M nach Frankfurt zu kommen, wo der naechste Kranich schon am Samstag Vormittag um elf abhob. Kanppe elf Stunden spaeter landete dieser in Cancun/Mexico und nachdem ein Weiterflug gen Brasilien (wie angedacht) nicht zu stande kam (zu teuer!) gibts jetzt eben Kost von Plan B: Erst mal in Mexiko bleiben und sich aklimatisieren. Das ist auch dringend notwendig bei Temperaturen von 35 Grad und mehr und einer Luftfeuchtigkeit die kaum zu ertragen ist. Man atmet hier wie auf 3000 Meter Hoehe.
Mit meiner reizenden Flugzeug-Sitznachbarin Kim aus Koeln gings kurzum in das eine Autostunde entfernte P.d.Carmen, wo sich Mexicos schoenster Strandabschnitt befindet. Dieser ist wirklich der Traum. Karibikstrand in fast schneeweiss und tuerkis-blaues Wasser auf Badewannentemperatur. Genaechtigt wird in einer netten Lehmhuette, keine 5 Minuten vom Strand entfernt, die ich mir mit Kim teile. So kostet der Luxus eines geraumigen Zwei-Bett-Zimmers mit eigenem Bad gerade mal 150 Pesos (etwa 10 Euro) pro Nase. Fuer hiesige Verhaeltnisse (Urlaubsregion) ganz in Ordnung.
Wie es weiter geht
...weis ich wie eigentlich immer nicht so genau. Erst mal werden die hier liegenden Sehenswuerdigkeiten und Maya-Staetten besucht (das beruehmte Chichen Iza liegt nur vier Busstunden von hier) und das Meer genossen. Je nachdem was die Flugsituationen machen bleibe ich hier laenger oder nicht so lang. Fussball hier gibts leider erst wieder Ende des Monats. Wenn ich es so lange ohne aushalte koennte damit der 300. Ground das beruehmte Azteken-Stadion in Mexico-City werden. Klingt ja ganz verlockend. Irgendwann wird es dann wohl in den Sueden gehen um auch die restlichen Mittelamerikastaaten zu besuchen. Man wird sehen, was die Tage bringen. Bin ja noch 72 davon hier!
Bilder folgen dann die Tage, vielleicht schon heute Abend (also Mexikanischer Zeit) oder eben morgen. Bevor jetzt die Verbindung wieder reist und alles weg ist, verabschiede ich mich mit den besten Gruessen auf die andere Seite der Welt.

5. Juli 2006

Der Ficker auf Las Palmas

MASPALOMAS (Gran Canaria)
Schoenen guten Abend,
jetzt also wie versprochen ausfuehrliche Neuigkeiten von der Insel. Aufgeteilt das ganze in Abschnitte fuer "Touris", "Stadionsammler und Freunde des Runden Leders" und "Kunstlieberhaber und andere Perverse" . Damit auch fuer jeden was dabei ist. Wer sich ueber die Ueberschrift wundert, dem sei letzterer Teil ans Herz gelegt.
Fuer Touris
Was gibts Neues und vor allem: Was sollte man ueber Gran Canaria wissen. Nun gut, die im Atlantik gelegene Insel gehoert zur Gruppe der Kanaren und ist von diesen die drittgroesste (nach Fuerteventura und Tenerifa). Regieren tuen die Spanien, auch wenn das naechste Festland eigentlich Marokko ist (Die Kueste im Sueden Marokkos liegt nur 50 km entfernt). 750.000 Menschen wohnen hier, davon zwei Drittel in der Hauptstadt Las Palmas. Diese wurde gestern auch mal Besucht. Sind die Strassen in der Innenstadt auch vollgestopft und alles recht hecktisch kann die Altstadt und allen voran die auf den steilen Haengen gelegenen Wohngebiete mit ihren kleinen, nicht mit dem auto befahrbaren Straesschen wirklich sehenswert. Den besagten Haengen nach oben gequaelt habe ich mich trotz der dreissig Grad und wurde mit einem schoenen Ausblick belohnt, von wessen Fotos gleich folgen. Zwei Kunstaustellungen wurden auch noch zu allem ueberfluss besucht, darueber aber mehr im entsprechendem Abschnitt.

Las Palmas von oben

Die Kathedrale von Las Palmas (von unten)

Fuer Stadionsammler und Freunde des runden Leders
Das neue Stadion in Las Palmas war mir zu weit Weg und auf Exkursionen zu irgendwelcher Sportplaetze hatte ich auch nicht wirklich Bock, interessiert mich der bezahlte Fussball in Spanien ja sowieso n feuchten Dreck. Stadion wurde daher auch bis dato ausschliesslich das Estadio Municipal Maspalomas, bekannt vom alljaehrlichen internationalen Fussballturnier im Januar. In der Ausgabe von 2003 nahm da bekannlich ja auch der Ruhmreiche aus Nuernberg teil. Fuer den Fotosuechtling folgt nun Anschaungsmaterial. Fussballplaetze mit 22 Mann aufm Rasen gibts dann wohl erst wieder ab Suedamerika (wann und wo und ueberhaupt findet Ihr im Beitrag darunter!)

((HIER KOMMT DEMNAECHST EIN FOTO))

Fuer Kunstliebhaber und andere Perverse
Toll, was es nicht alles gibt, was man ganz offiziell als Kunst betiteln darf. So stolperte ich eher zufaellig in die Kunstausstellung des Oesterreicher Franz West, welcher derzeit seine Werke in Las Palmas ausstellen darf. Ich kann ja wohl kaum leugnen, dass es nicht auch am Titel lag, warum ich da rein bin. Die Ausstellung nennt sich liebevoll "Der Ficker" und ist einfach nur Krank. Ich mag ja sowieso nichts von Kunst verstehen, aber das ist doch einfach nur gegen jedlichen Menschenverstand. Plakat zur Ausstellung ist ja ganz oben im Beitrag. Kurzer Auszug: Auf einem der im ersten Stock befindlichen Bildschirme wird ein 17 Minuetiger Film gezeigt. Inhalt: In Abschnitten von zehntelsekunden wechselt das Bild zwischen zwei voegelnden Menschen aus den 60er Jahren, die waehrend Ihres Aktes mit Farbe bespritzt werden und Aufnahmen aus einer Schlachterei oder sowas. UND DAS IST KUNST!!!! Na dann Mahlzeit.

So, jetzt is die Zeit im I-Cafe gleich um, daher kurzer Schluss mit dem Versrpechen, bald wieder neues zu berichten. Gruss vom Ficker an alle!

Endlich Gewissheit

MASPALOMAS (Gran Canaria)
Na das wurde aber auch langsam Zeit. Seit fuenf Minuten steht nun endgueltig fest wann und wie es weiter geht. Grund des Mangels an Neuigkeiten in diesem Blog war, dass ich alle Zeit am Computer fuer Fluegpreise abchecken benoetigte. Und heute haut Condor endlich mal wieder nen guenstigen Last-Minute-flug gen Suedamerika raus. Den letzten (!) verfuegbaren Platz hab ich mir so eben ergattert und nun steht der weitere Reiseverlauf zumindest fuer die naechste Woche fest. Es geht mal kurz eben wieder nach Deutschland, wenn auch nur fuer genau elf Stunden und 20 Minuten. D.h. ich werde meinen bereits als Option gebuchten 29-Euro-Flug am Freitag Abend von Gran Canaria nach Muenchen in Anspruch nehmen, wo ich planmaessig um 23:40 h Ortszeit landen werde. Die Nacht ueber muss ich dann irgendwie nach Frankfurt/Main kommen, wo es am Samstag Vormittag schon wieder weiter geht. Um 11:00 Uhr ist Abflug. Ziel: Cancun in Mexico. Da fluege nach Suedamerika bei Condor fast immer nur als Hin- und Rueckflug gebucht werden koennen steht damit auch schon mal ein Rueckflug fest. Am 19.09.2006 um 20:15 ab Cancun, was heisst dass ich aller Voraussicht nach am 20.09.2006 ab 13:35 wieder zurueck in Deutschland sein werde. Soviel zum kurzen vorab. Mehr Informationen folgen heute Abend.
Liebe Gruesse an alle.

1. Juli 2006

Primera Stationa: Gran Canaria

MASPALOMAS (Gran Canaria)
Hola amigos y amigas!
Wenn auch zwei Tage spaeter als geplant, ging es nach langem Haengen und Wuergen los. Fast auf den Tag genau drei Monate stehen mir bevor. Drei Monate voll Ungewissheit. Zumindest im Sinne davon, wohin es denn letzten Endes nun hingehen sollte. Erste Station war ja klar: Imke besuchen auf Gran Canaria. Da meine Ostfriesin im Exil seit Ende Maerz hier zwecks Arbeit verweilt, wurde es ja auch hoechste Zeit, dass ich hier mal aufkreuze. Einem grossen Teil der geneigten Leserschaft wird das ja bereits bekannt sein, dass ich erst mal fuer Pi mal Daumen eine Woche hier sein werde, bevor es endgueltig gen Sudamerico geht. Nun, was soll ich sagen - da bin ich.
Gestern morgen ging es dank Autotransfer sponsert bei Mama gemuetlich von good old Nuernberg zum Airport der vermeindlichen Landeshauptstadt Bayerns. Nach ein paar Weizen war auch ich Flugbereit (jaja, die gute alte Flugangst ist auch nach dem 22. Flug meines Lebens nicht von meiner Seite gewichen - treue Seele!) und mit etwas Verspaetung hob der 72.5 Tonnen schwere Kranich um 13.30 h gen Kanarische Inseln ab. 4 Stunden und 20 Minuten spaeter und um etliche Kilo Steine am Herzen setzten wir dezent auf, wurden aber noch waehrend des Ausrollens der Maschine vom Piloten persoenlich auf das 1:0 der Argentinier gegen Germany informiert. Das Schicksals-Achtelfinale dieser WM konnte aus technischen Gruenden leider nicht im Flugzeug uebertragen werden, wie man uns mitteilte. Daher musste man sich also auf die Durchsagen aus dem Cockpit verlassen, welche die Informationen vom Bodenpersonal per Funk bekamen. Der Pilot und seine Crew flogen heute uebrigens im Deutschland-Trikot und vor Abflug wurde auch die Gelb-rot-schwarze Fahne aus dem Cockpitfenster gehisst. 32 Mannschaften spielen a 11 Mann und einem Ball um den Weltpokal und die ganze Welt dreht am Rad!
Entaeuschender Weise gab es beim Gepaeckband keinen TV und natuerlich kam mein 17.5 kg schwerer Reisebegleiter in den naechsten Monaten als letzter daher gerollt. Draussen wartete auch schon Imke, die erst freudigst begruesst wurde bevor wenigstens noch Verlaengerung und Elfmeterschiessen im Airport-Bistro geguggd werden konnten. Der Ausgang dessen duerfte ja hinlaenglich bekannt sein. Mit dem Linienbus ging es dann in die Naehe des 1000-Betten-Hotels DUNAS-Hotel Maspalomas in welchem Dank Connection die naechsten Tage kostenneutral genaechtigt wird ;)
Der Abend klang dann bei Pizzaessen an der Kueste aus. Heute auch nicht viel getan, ausser lange geschlafen, gut gefruehstueckt und sich am Strand die ersten Sonnenstrahlen gegoennt.

Wie es weiter geht
...weis kein Mensch! Am Montag werd ich wohl mal nach Playa de Ingles fahren um im Reisebuero die aktuellen Angebote der Fluggesellschaften zwecks flug nach Sued- oder Mittelamerika abzuchecken. So lange werd ich mich hier noch erholen und die Seele baumeln lassen. Sobald sich etwas neues ergibt mit der Reiseplanung, gibt es hier natuerlich Info.
Das mit den Bildern in den Blog scheint auch zu klappen. (Zumindest sind hier die Computer noch mit dem noetigen Zubehoer ausgestattet). Abschliessend noch ein paar Worte zu diesem Blog: Kommentieren koennt Ihr jeden einzellnen Beitrag von mir ueber den Comment-Link unter jedem der Beitraege. Diese Kommentare sind dann oeffentlich und koenen von jedermann eingesehen werden. Wer mir lieber private Liebesbriefe oder persoenliche Hasstriaden schicken will, dem sei meine auch waehrend der Tour aktuelle e-mail-Adresse ans Herz gelegt. Also Intime E-Post bitte an m.laackman@web.de. Wenns ganz dringend ist, bin ich bis dato auch per SMS zu erreichen. Telefonnummer hierfuer ist die +49 160 94146968. Anrufe werden aus Kostengruenden allerdings keine entgegen genommen und SMS auf selbigen Wege nur in Ausnahmefaellen beantwortet. Also ist der Weg uerber einen Blog-Kommentar oder eine e-mail immer noch der Beste. Nehmts mir nicht uebel, aber auch wenn ich hier schon den ein oder anderen Kaktus gefunden hab, nen Geldscheinebaum suche ich immer noch vergebens.

Ich wuensche euch allen alles erdenklich Gute und freue mich natuerlich auf Zuschriften und Neuigkeiten aus dem Heimatland.
Mit besten Gruessen von der Atlantikinsel (von der es die Tage noch genauere Infos geben wird!)


Blick von Imkes Balkon auf die Berge Gran Canarias