15. August 2006

Die Geschichte von Romero

SAN SALVADOR (El Salvador)
So, mittlerweile in El Salvador das vierte, besuchte Land in Zentralamerika. Von Comayagua aus (letzter beitrag) ging es ueber die fuerchterliche Hauptstadt Tegucigalpa an den Pazifik und wieder nordwaerts zum suedlichen Grenzuebergang zu El Salvador bei El Amatillo. In El Salvador dann fuer zwei Naechte und ein Fussballspiel ;-) nach San Miguel und weiter norwaerts in die Hauptstadt San salvador, die maechtig zu uebrraschen wusste, wie schoen, sauber und geordnet hier alles ablaeuft im gegensatz zu den anderen besucht drei Hauptstadten (Mexico City, Guatemala City und Tegucigalpa). San Salvador ist auch maechtig geschichtstraechtig, brach wegen der Ermordung des gegen den Kommunismus gerichteten Erzbischhofs Romero hier in San Salvador der 12jaehrige buergerkrieg aus (1980-1992), der 75.000 Menschen das Leben kostete. Mehr dazu findet man hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Oscar_Romero
Zur weiteren Reiseplanung: Von San Salvador aus wird es aller voraussicht nach morgen wieder ueber San Miguel in den Sueden gehen um zurueck nach Honduras zu reisen. Hier wird am 124km langen Verbindungsstueck zur am Pazifik gelegener Grenze zu Nicaragua zwischenstopp gemacht und wohl eine der einsamen Inseln im Golf von Fronseca besucht bevor es zum Wochenende hin ueber die Grenze nach Nicaragua gehen wird. Dort ist dann fuer Sonntag Station in Estelli geplant. Weiteres steht noch nicht fest.
Es folgt wie geohnt der Wochenbericht der besuchten Fussballspiele + zuruekcliegender Reisedetails:

Mittwoch, 9. August 2006 - 15.00h
Honduras - Nicaragua 4:3 (3:1)
U20-WM-Qualifikation
Estadio Carlos Miranda / Comayagua (HON) - 3.500 Z. (0)
Nach dem Match in Mazatenango ging es zurueck zu meinem Basislager in Guatemala City wo eine weitere Nacht im hiesigen Hotel Fenix ueberbrueckt wurde. Mit anbruch des naechsten Morgens sollte es nach Honduras gehen. Tikal-Bus wolte 30Eus bis Copan (direkt hinter der Grenze in Honduras), Ruta Orientales sogar 35. Nene Jungs, es geht ja auch anders. So ging es recht umstaendlich dafuer budgetschonend in mehreren Schrittchen bis zur Grenze. Von Gaute bis Chiquimula im Chickenbus(4std., 3€), von dor aus nimmt man ein Collectivo nach San Juan ERmita (45min., 0.50€) und dort ein weiteres bis Las Flores, dem Grenzdoerfchen zu Honduras (45min., 0.50€). Zu Fuss ueber die Grenze bekam ich im Immigranten-Buero Guatemalas zwar einen Ausreisestempel, im selbigen Buero von Honduras aber keinen Einreisestempel. Das sei mit einem neuen Gesetz vor zwei Monaten abgeschafft worden, so ist das Reisen in Mittelamrika jetzt sehr Passschonend, denn fuer die Laender Guatemala, Honduras, El Salvador und Nicaragua gilt nun ein und der selbe Stempel, in meinem Fall also der Einreisetempel von der Grenze Mexico-Guatemala. Ja aber warum dann der Ausreisestempel? Tja, da hat der Mockel im Guatemalabuero wohl nicht aufgepasst im Unterricht und die neuste Aenderung versaeumt. Ja aber irgend ein Stempel brauch ich doch, sonst bin ich laut meinen Passport ja aus Mittelamerika ausgereist. War aber nichts zu machen beim Honduranischen Grenzer also wieder zurueckreisen nach Guatemala zwecks Stempel. Aber auch dort bekam mein keine Tinte ins Reisepass-Heftchen - na klasse - vielen Dank auch, jetzt bin ich laut Passport nirgends mehr und darf das jetzt bis zum naechsten Stempel an der Costa Rica Grenze lang und breit ueberall erklaeren. Super!
Aber weiter im Programm: Etwa einen Kilometer hinter der Grenze findet man wieder eine paar Collectivos und fuer den Auslaender-Abzockpreis gehts die 12km bis Copan fuer etwas ueber einen Euro, hatte aber weisgott keinen Nerv noch gross zu verhaneln, also halt geschluckt. Insgesamt lag der Fahrpreis dann also bei 5euronen, schon eine andere Nummer als die First-Class-International-Busse.
Netterweise im Doefchen Copan de Ruinas ne bac-Bank gefunden - die einzige Anlaufstelle in Zentralamerika, wenn man mit Masterocard geld holen will. So war man also wieder reichlich mit mit der jeweis korrekten Waehrung eingedeckt, in diesem Falle Lempiras (1euro=23lempira). Ne kostenguenstige Absteige (4euro) wurde auch gefunden und die nacht hier verbracht. Dienstag ein wenig Kultur in Form der hiesigen Mayaruinen am Vormittag und um 13h ging es fuer 3euro mit dem bus in das vier Stunden entfernte San Pedro Sula, eine der wohl haesslichsten Staedte Mittelamerikas. Das Nachtlager wurde hier aufgeschlagen (Zimmer fuer drei Euro) und da man Nachts lieber keinen Fuss mehr vor d Tuere setzt ging es auch bald in die Koje. Dementsprechend frueh am naechsten Morgen aktiv ging es erst einmal zu Fuss in das 20 Minuten Fussweg vom Zentrum entfernte, im Norden der Stadt gelegene Estdio Francisco Morazán, das sich die beiden Erstligisten Real Club Deportivo España und Club Deportivo Marathón teilen. Letzterer spielt also nicht im grossen Estadio Olimpico de San Pedro Sula, wie im GH-Informer. Dieses wurde danach besichtigt. Um dorthinzukommen ist ein Taxi allerdings zwingend erforderlich, liegt die grosse leichtathletikschuessel doch gut 10 Kilometer ausserhalb der Stadt (Richtung Sueden). Ob bei Spielen zwischen den beiden Verienen selbst, sprich den Derbys hier, in das grosse Stadion ausgewichen ist, ist bisher nicht bekannt, wird aber noch angetestet, steht das San Pedro Derby am 6. September doch mit auf der Liste. Nach Stadionbesichtigung also Gepaeck aus dem Hotel geholt und wieder per Taxi zum Busbahnhof, der ebenfalls eine ewigkeit von der Stadt selbst entfernt liegt. Von hier aus ging es dann nach Comayagua (3.5std, 2euro), auf halber Strecke zur Hauptstadt Tegucigalpa. Hier dann auch den Taxilaenderpunkt gemacht und schnell eine guenstige Absteige (3.50 euro) gefunden und dann war es auch schon wieder so weit - der Ball rollt - und zwar einmal mehr in Form eines U20-WM-Qualifikationsspieles. Nach den drei ersten Spielen in Guatemala zwischen den Staaten Belize, El Salvador und Guatemala hier also die zweite Runde mit Costa Rica, Honduras und Nicaragua, letztere beide heute zum Eroeffnungsspiel im Estadio Carlos Miranda.
GI: Im Stadion traegt normalerweise der hiesige Erstligist Club Deportivo Hispano seine Heimspiele aus (nicht wie im GH-Informer geschrieben im Estadio Hispano). Der 8.000er befindet sich etwa 5km ausserhalb der Stadt, Buslinien fahren hier keine, so muss man entweder laufen oder ein Taxi in Anspruch nehmen. Der Ground ist dann auf beiden Laengsseiten mit je einer unueberdachten Betontribuende bebaut, die Hintertorseiten verfuegen ueber keinen Ausbau. Die Betonstufen sind ausnahmslos unbestuhlt und in gelb-gruen gestrichen, Flutlicht und Anzeigentafel sucht man allerdings vergebens, dafuer gibts auch auch keine Laufbahn und mit den gruenen Huegeln und Bergen in der Umgebung ein schoenes Hintergrundpanorama, dementsprechend doch ein paar Pluspunkte fuer den sonst recht einfallslosen Ground.
Im Stadion fanden sich heute ueberaschende 3.500 Zuschauer ein die Zeuge eines echt genialen Fussbalspiels wurden. Dementsprechend gut war auch die Stimmung der ausschliesslich der Honduras-Auswahl zugehoerigen Anwesenden.
Lagen die Hausherren nach nur 14 Minuten bereits mit 2:0 in fuehrung, kamen die Nicaraguaner dank Foulelfer in der 25 wieder auf ein Tor ran. Nur fuenf Minuten spaeter klingelte es schon wieder im Kasten, diesmal wieder Honduras mit dem Halbzeitstand zum 3:1. Die Sache sah waehrend der ersten Halbzeit recht klar aus und ich machte mich auf einen deutlichen Sieg der Honduraner gefasst und wurde in der zweiten Halbzweit von einer wie ausgewaechselten Nicaragua-Auswahl ueberrascht. Diese kamen bis zur 61 Minute auf ein 3:3 heran und so war es wieder richtig spannend. Letzten Endes machten dann aber doch die heimischen Landesvertreter das Spiel und gewannen durch einen weiteren Treffer in der 74. Minute mit 4:3. So macht Fussball Spass!!!
Nach dem Spiel ging es auf ein paar kuehle Blonde und ein leckeres, landestypisches Abendessen zurueck in die innenstadt die mit einen verblueffend sauberen und gepflegten Parque Central begeistern kann.

Samstag, 12. August 2006 - 19.00h
Club Deportivo Águila - CD Once Municipal 1:0 (0:0)
1. Liga El Salvador - 1. Spieltag
Estadio Juan Francisco Barraza / San Miguel (ESA) - 8.000 Z. (0)
Der Donnerstag wurde dann fuer eine kurze Stepvisite im Estadio Hispano in Comayagua genutzt. Hier trug der Real Club España bis vor ein paar Jahren seine Heimspiele aus, jetzt wird der Sportplatz allerdings nur noch zum Training und em ein oder anderen Testspiel genutzt. Eine Zweitvertretung des Vereins gibt es nicht, so findet im angeblich 3.000Mann-fassendem Estadio Hispano kein weiterer Ligabetrieb mehr statt. Das ist auch weiter nicht schade, da der Ground eigentlich nur ein besserer Sportplatz mit ein paar Stufen auf einer Lengs- und einer Hintertorseite ist. Die beiden anderen Spielfeld-Ausseiten sind lediglich von einer hohen Mauer flankiert.
Danach war also alles getan, was man in Comayagua tun koennte und so ging es nach einem schnellen Mittagstisch per Chickenbus nach Tegucigalpa, der Hauptstadt Honduras. Im Stadtteil westlich des Flusses, der die Stadt durchquert findet man das armenviertel und in diesem auch die preisguenstigsten Hotels, so konnte ein zimmer fuer 90 lempiras klargemacht werden. Aufgrund der hier ebenfalls recht hohen Kriminalitaetsrate ist es wenig ratsam, Nachts gross spazieren zu gehen,also aehnliche vorgehensweise wie in San Pedro Sula. So wurde hier am naechsten Morgen eben noch mit dem Estadio Nacional Tiburcio Carias Andino das Nationalstadion des Landes und der Heimat der Hauptstadtclubs Club Deportivo Motagua und Club Deportivo Olimpia besucht. Grosse Leichtathletikschuessel fuer bis zu 38.197 Interessierte. Recht gluecklich ueber die Tatsaeche, dieses haessliche Stueckchen Fleck auf dieser Erde wieder zu verlassen, schnappte man sich einen der durch die Strassen fahrenden Busse nach El Amatillo, dem suedlichen Grenzdorf zu El Salvador (einen Busbahnhof gibt es nicht wirklich, man muss halt fragen, wo die Busse entlangfahren und sich dann auf die Strasse stellen und warten bis einer vorbeikommt. Fuer zwei Euro geniest man dann die knapp 4 stuendige Fahrt). Dort angekommen gings ueber die Grenze wobei natuerlich wie erwartet die Fragen zwecks dem Ausreisestempel auftraten. Nach einer Stunde intensiver Befragung inklusive Taschenkontrolle und abtasten durfte man aber passieren. Leider war man auf die Geldwechselgeier an der Grenze angewiesen, da die ATMs in El Salvador ausschliesslich VisaPlus als Internationale Karten akzeptieren und man auch nirgends andere Waehrungen wechseln kann. So besorgte man sich nach hefitgen Verhandlungen 80 US-Dollar fuer 2000 lempiras, ein misserabler Kurs, aber eben halt keine Alternativen. Warum US-Dollar? Die offizielle Waehrung ist seit 1999 die amerikanische Waehrung in El Salvador!
Hinter der Grenze wurde dan auch schnell ein Bus gefunden, der mich fuer zwei Dollar in das knapp zwei Stunden entfernte San Miguel brachte. Im Hotel Monte Carlo gibts dann fuer 8 US$ ein Einzellzimmer mit WC und Dusche + 80 Kanaele KabelTV. Frisch renoviert ist die Huette in bester Verfassung und vergleichbares wuerde man in Deutschland kaum unter einhundert Eus bekommen. So schlief man trotz der hier vorherschenden gut 40 Grad einigermassen gut. Auf grund der derben Hitze und der erbarmungslos herunterbrennenden gelben Sau am Himmel wurde der Samstag mit gediegenem Nichttun zugebracht und nach einem Abendessen gings die paar Meter vom Hotel zum Stadion, wo heute Saisoneroeffnung der Apertura 2006 in El Salvador sein sollte.
GI: Das Estadio Juan Francisco Barraza ist bis auf eine Hintertorseite mit jeweils alleinstehenden Tribuenen bebaut. So befindet sich als Hauptlaengsseite eine in der Mitte oben ueberdachte Sitzplatztribuene, an den Seiten sind es kahle betonstufen. An dieser angeschlossen die grosse Hintertortribuene. Etwa zwei Dutzend Betonstufen geben Platz fuer den beachtlichen Heimpoebel. Auf der anderen Langsseite findet man dann noch eine schlichte, unten offene Metallstufenkonstruktion. Anzeigentafel fehlanzeige, dafuer vier Flutlichtmasten, je einer in jedem Eck, fuer das heutige Spiel auch noetig - was sich noch beweisen sollte.
Das Stadion war gut gefuellt, wenn auch nicht ganz ausverkauft. Auf der Hintertortribuene waren die Plaetze fuer die 3US$ aber komplett belegt. Hier findet man dann auch den beachtlichen Supportpoebel. diese lieferten ueber das ganze Spiel ordentlichen Support und sind damit ganz weit oben mit dabei im vergleich mit dem bisher gesehenen. Als Intro gab es ein organisiertes Feuerwerk soie Konfetti und ein paar hundert Kassenrollen von der Hintertorseite. Alle Achtung!
Das Spiel wurde angepfiffen, die Saison war eroeffnet, sollte aber ein erstes spiel mit Beigeschmack sein. Lief die ersten zwanzig Minuten alles wunderbar, brach ein Gewitter ueber das Stadion, wie man es nur selten erlebt. er Monsunartige Regen setzte binnen Sekunden alles unter Wasser und war dermassen heftig, dass es schwierig war von der einen Seite des Stadions auf die andere zu sehen. Aufgrund dessen wurde das Spiel dann auch unterbrochen. Kurz darauf ein weiterer Blitz mit zeitgleich markerschuetterndem Donner und es war stock dunkel im Stadion und alles was darum lag. Stromausfall! Nicht auch das noch. Kann sowas nicht wenigstens bis zur zweiten Halbzeit warten? Die Fans auf der ja unuerdachten Tribuene feierten jetzt so richtig, riefen die ganze Zeit zum Weiterspielen auf, sehen konnte man diese nicht. Es war wirklich dunkel, das man seine eigene Hand nicht vor Augen sehen konnte. Nur die staendigen Blitze des Unwetters erlaeuchteten das Stadion und die Maenge in Sekundenbruchteilen. Laut FIFA-Regel muss der Schiedsrichter in solch einen Fall mindestens 30 Minuten warten. sollte nach dieser Zeit immer noch kein Weiterspielen moeglich sein, kann er das Spiel im eigenen ermessen abbrechen. so wurde also eine halbe Stunde lang gebangt und gezittert, waehrend die Fans im Stadion die Zeit damit ueberbrueckten, das davonziehende Unwetter zu supporten. so wurde das bekannte "Oooooooo" angestimmt und bei jedem neuen Blitz gabs die Welle und Aplaus. Irgendwann war die halbe Stunde dann vorueber und ich hatte mich schon darauf eingestellt, einen Ground von der Liste streichen und mit dem Laenderpunkt bis zum naechsten Tag warten zu muessen, also doch ploetzlich tatsaechlich wieder Licht aufflackerte. So gab es 3 Minuten Wiederuafwaermzeit fuer die Mannschaften und die zweite Halbzeit der ersten Halbzeit konnte angepfiffen werden. Ein Spiel war freilich nicht mehr wirklich moeglich in dieser konfusen ersten Haelfte und so ging es torlos in die Pause. Halbzeit zwei war aehnlich entaeuschend, was den Rasensport anging, aber wenigstes befreiten einem die orangenen Hausherren von der Angst, das erste 0:0 in diesem Jahr zu sehen (bald schon rekordverdaechtig!). Genau im richtigen Moment fiel das einzige Tor des Spiels, setzte danach wieder ein heftiger Regen ein und machten ein wirkliches Fussballspiel nahezu unmoeglich. Die Flutlichter hielten diesem erneuten Regenguss aber stand und so konnte regelgemaess nach 90 Minuten Ballrollen in ueber 3 stunden abgepfiffen werden. Triefend nass bis auf das letzte Stueckchen Haut ging es zurueck zum Hotel und nach ein paar heimischen Pilsenern mit einem ElSalvadorian ging es in die Federn.

Sonntag, 13. August 2006 - 15.00h
San Salvador FC - Club Deportivo Chalatenango 1:2 (0:1)
1. Liga El Salvador - 1. Spieltag
Estadio Cuscatlán / San Salvador (ESA) - 2.000 Z. (1.500)
Der naechste Tag wurde um sieben begonnen und es ging zum Busbahnhof (befindet sich direkt hinter dem Stadion). Fuer 2.40 $ gabs Eintritt in den Bus gen Hauptstadt und vier Stunden spaeter erreichte man San Salvador. Taxipunkt konnte nun auch nachgeholt werden und vom Busbahnhof Orriente (gibt zwei Stueck, der andere im Westen der Stadt: Occidente) gings fuer 3,- $ in die Stadt und zur Juhe am bulevard. Hier gibts fuer 6 Dollar fuer ein Bett im Sechsbettzimmer die guenstigste Uebernachtungsmoeglichkeit.
San salvador als Stadt konnte direkt ueberzeugen. Waren alle anderen bisher in Mittelamerika besuchten Hauptstaedte doch vor allem haesslich, dreckig, laut, chaotisch und hecktisch, so ist die Millionenstadt hier eine echt ausnahme. Wirklich erstaunlich wie die Salvadorianer nach all den tiefschlaegen (36jaehriger Krieg bis 93, Erdbeben 97 und Hurrikan 01) so schnell die Stadt wieder hochgezogen haben und vor allem wie "westlich" es hier teilweise ist. Allen voran die Shopping-Mals sind der wahnsinn. Da kann jedes Deutsche Einkaufszentrum einstecken. Dermassen sauber, grossraeumig, organisiert und hell dass man sich wie im besten Wohlstandsstaat fuehlt anstatt in einem Dritte-Welt-Land.
Im Guesthouse also schnell Gepaeck abgestellt ging es auch schon raus zum Estadio Cuscatlán, welches man mit der Buslinie 44 (0.25$ pro Fahrt) erreicht. Hier also heute Nachmittag auch das erste Saisonspiel fuer den Hauptstadtverein San salvador FC, nach Alianza FC die Nummer Zwei der Stadt.
GI: Das Nationalstadion ist eine riesige Betonschuessel mit Laufbahn fuer insgesammt 40.000 Besucher. Waehrend die eine haelfte (=eine komplette Laengsseite + jeweils eine halbe Kurve) ausschliesslich unueberdachte Betonstufen in gelb-rot bietet, wurden auf der anderen Seite nachtraenglich blaue Metall-Klappsitze installiert. Hier findet man im oberen Bereich dann auch eine Ueberdachung die hoch oben tront, ist auf dieser Haelfte doch auf die Tribuene noch vier Stockwerke "Palcos", sprich VIP-Balkone" gebaut. Flutlichtmasten sind es dann drei pro Langsseite. Desweiteren gibt es eine nicht wirklich gut funktionierende LED-Anzeigentafel in einer Ecke des Stadions.
Der San Salvador FC weckt nicht wirkich das Interesse der Oeffentichkeit und zuschauerzahlen im dreistelligen Bereich sind bei Heimspielen keine seltenheit. Dagegen kann der im nordosten des Landes, nahe der Honduras-Grenze gelegene Club deportivo Chalatenango mit einer grossen Gefolgschaft aufwarten. so waren es heute ueberwiegend anwesende Gaeste in lila-weiss, als Hauptstaedtler. Wupport kam deswegen aber trotzdem nicht zustande und so verfolgten die 2.000 sich im weiten Rund verlierenden Zuschauer schweigend das von der Gastmannschaft dominierte Spiel. diese gingen in Halbzeit eins auch in Fuehrung, bauten diese im zweiten Druchgang auf ein 2:0 aus und auch wenn San Salvador noch auf ein 2:1 rankam, war der Sieg der "Skorpions" (den Skorpion findet man auch im Vereinswappen von Chalatenango wieder) nicht wirklich mal gefaehrdet.
Puenktlich zum allabendlich einsetzenden Regen war das Spiel auch zu Ende und es ging per Bus wieder zurueck zur Bleibe in dem Wissen, fast eine Woche auf das naechste Fussballspiel warten zu muessen, bieten die Mittelamerikanischen Spielansetzungen doch leider keine "Unter-der-woche-Spiel" fuer die kommende Woche.